Lesung mit Felix K. Nesi, Autor des Romans „Die Leute von Oetimu. Eine garantiert wahre Geschichte aus Timor„
Mit einer politischen Orientierung durch Monika Schlicher (Stiftung Asienhaus) und Sabine Müller (Übersetzerin), Moderation: Karl Mertes (DIG Köln)
Mittwoch, 13. November 2024, 19:00 Uhr
Ort: Der andere Buchladen, Weyertal 32, 50937 Köln-Sülz (Uni-Nähe),
Eintritt frei!
Fußballweltmeisterschaft 1998. Die Leute von Oetimu hat das Fußballfieber gepackt und fiebern vor dem Fernseher in der Polizeiwache mit der brasilianischen Fußballelf. Am Ende verliert Brasilien gegen Frankreich und für einige Dorfbewohner ist nichts mehr wie es vorher war.
In seinem vielfach ausgezeichneten Debütroman führt Felix Nesi in das fiktive Dorf im indonesischen Westtimor an der Grenze zu Timor-Leste und erzählt von seinen Menschen, deren Geschichten eng mit der kolonialen Vergangenheit und den komplexen politischen Umbrüchen Indonesiens verwoben sind. Nesi gelingt eine literarische Verknüpfung von humorvollen, vor satirischem Witz strotzenden Szenen aus dem Leben der „Leute von Oetimu“ mit den von Gewalt und Konflikten geprägten historischen Kapiteln des gesamten Archipels.
Felix K. Nesi, geboren 1988 im Dorf Nesam-Insana, Westtimor, gehört zu den aufstrebenden Stimmen der indonesischen Literatur. Er ist Mitbegründer der Komunitas Leko, die sich für Alphabetisierung einsetzt, sowie einer Buchhandlung, einer Bibliothek und eines Literaturfestivals in Westtimor und hat zur Versklavung von Menschen aus Timor durch den niederländischen Kolonialstaat geforscht. Die Leute von Oetimu gewann 2018 den Literaturwettbewerb des Kunstrats Jakarta als Bester Roman des Jahres und wurde 2021 mit dem Literaturpreis des indonesischen Ministeriums für Bildung und Kultur ausgezeichnet.
Jüdische Spuren im Osten Europas – Fotografien von Christian Herrmann
Vernissage: 09. Oktober um 19:00 Uhr Der andere Buchladen Ubierring 42 50678 Köln Die Fotoaustellung läuft bis 9.11.2024
Polen, die drei baltischen Länder, Belarus, die Ukraine, Moldawien — die Geschichte Osteuropas ist auch eine lange Geschichte nach Unabhängigkeit strebender Völker und fortgesetzter Versuche von Imperien, sie sich untertan zu machen. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat das schmerzhaft in Erinnerung gerufen. Diese Region sich überschneidender imperialer Interessen war jahrhundertelang das Kerngebiet des europäischen Judentums. Immer wieder Verfolgungen ausgesetzt, hat hier jüdisches Leben einen prägenden Beitrag zur Entwicklung nicht nur der östlichen Hälfte des Kontinents geleistet, ehe es mit dem deutschen Überfall im Zweiten Weltkrieg fast vollständig vernichtet wurde. Doch seine Spuren sind noch immer zu finden, und seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kann auch wieder offen über sie gesprochen werden.
Der Kölner Fotograf und Blogger Christian Herrmann ist solchen Spuren in zahlreichen Reisen nachgegangen. Was er vorgefunden hat, sind zahllose verwilderte Friedhöfe, zerstörte oder zweckentfremdete Synagogen, Spuren von Haussegen an den Türrahmen — aber auch Anzeichen dafür, dass das jüdische Erbe allmählich seinen Platz in den neuen nationalen Narrativen findet.
Zur Eröffnung der Ausstellung zeigt Der andere Buchladen den Dokumentarfilm „Osteuropa nach dem Holocaust – vom Verschwinden der Schtetl“. Susanne Brahms und Rainer Krause haben Christian Herrmann im September 2021 für Radio Bremen auf einer Reise durch den Westen der Ukraine begleitet. Der Film gibt Einblicke in die Arbeit von Christian Herrmann und zeigt zugleich das Bemühen lokaler Aktivist*innen für den Erhalt des jüdischen Erbes.
Deutschland gerät zum Land der Schreib- und Leseschwachen, warnt der Kölner Bildungsexperte Tim Engartner in seinem neuen Buch „Raus aus der Bildungsfalle“ mit Blick auf die neuesten Untersuchungen. Während Kinder aus bildungsnahen Elternhäusern häufig schon vor der Einschulung lesen können, sind viele Grundschülerinnen und -schüler nicht einmal mehr in der Lage, einen Stift zu halten. Aber statt sich um stinkende Toiletten, fehlende Schulplätze und Lehrkräfte zu kümmern, wird die Digitalisierung zum vorrangigen Qualitätsmerkmal erklärt. Tablets statt Tafeln sollen Schulen und Hochschulen zukunftsfähig machen. Dabei treiben Apple, Meta und Microsoft die Digitalisierung der Bildung voran, ohne dass Eltern-, Schüler- oder Lehrerschaft daran Anstoß nehmen. Getrieben von dem Wunsch, den eigenen Kindern die bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten, entscheiden sich immer mehr Eltern, die es sich leisten können, für das bundesweit wachsende Privatschulsystem.
Engartner untersucht in seinem neuen Buch die schädlichen Folgen der Digitalisierung und den wachsenden Einfluss großer Konzerne auf Schule und Bildung, den Trend zur Privatisierung und die bekannten katastrophalen Verhältnisse in Kita und Schule. Aber er bürstet auch einige „linke Gewissheiten“ gegen den Strich: Was bringt „offener Unterricht“, der Verzicht auf Noten, sind Leistungsanforderungen nicht wichtig?
Tim Engartner zeigt auf, woran unser Bildungssystem krankt – von der Kita bis zur Hochschule. Und er bestätigt nicht nur unsere Gewissheiten, sondern stellt auch Vieles in Frage und fordert so zur Diskussion heraus.
Er stellt die Thesen seines Buchs vor – und wir diskutieren mit ihm.
Tim Engartner ist Professor für Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln und Mitglied im Direktorium des Interdisziplinären Zentrum für empirische Lehrer*innen- und Unterrichtsforschung.
Eine Veranstaltung des GK Bildungspolitik in Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Gesprächskreis Sülz-Klettenberg und Der andere Buchladen GmbH.
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